String Quartet "Tribute to Dream Theater" CD

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Axel
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String Quartet "Tribute to Dream Theater" CD

Beitrag von Axel »

Man hörte diese Musik bei den vergangen DT-Konzerten im Herbst in den Umbaupausen, ich finde sie wirklich sehr gelungen, ist mal DT in Klassisch und ich finde das steht der Musik von Dream Theater mächtig gut!

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Tracklist:

1. Overture 1928
2. Pull Me Under
3. Lifting Shadows off a Dream
4. As I Am
5. Ytse Jam
6. Dance of Eternity
7. Hell's Kitchen
8. Peruvian Skies


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Rezension:

Unzählige Bands, vor allem aus dem Hard&Heavy-Bereich, haben in der Serie des "Vitamin"-Labels schon ihr Tribut mit dem Streichquartett bekommen, von Rush über Metallica bis zu den Led Zeppelin. Die meisten waren sehr gut. Mit Dream Theater haben die Streicher wohl den bis dato schwersten Brocken zum "Klassiker" gemacht - und das ist ihnen überraschend gut gelungen! Die Rezepte sind nach zig Anläufen schon altbewährt und Metalfans zum Teil auch schon durch Apocalyptica bekannt: Cello- und Bratschenriffs ersetzen die Gitarren, Geigen frickeln, was das Zeug hält und der Bass... na ja den gibt es ja auch im Original, nur nicht "kontra", sondern "E". Die Drums werden durch abwechslungsreiche Rhythmus-Arbeit von Bratsche, Cello und Bass ersetzt. Wenn so viele Instrumente zur Begleitung zur Verfügung stehen, hat mindestens eines immer Zeit für die Vorgabe der mitunter ja nicht so einfachen Zählzeiten der Dream-Theater-Stücke. Hier wird natürlich einiges hinzugedichtet, um möglichst authentische Drives auch ohne Schlagwerk hinzubekommen.

Extrem originalgetreu geht es dagegen in den Melodien zu. Die Gitarrensoli erkennt man in den nicht mindern frickeligen Violinen-Versionen sofort - Virtuosität gibt es schließlich auch bei Streichern. Die Keyboardmelodien sind markant wie bei Moore/Sherinian/Rudess - viele haben ja auch im Original gar nicht so viel anders klingende Streicher-Sounds. Und natürlich ist jeder Gesangs-Ton 1:1 vorhanden. Je nach Tonlage wandert die Vocals-Melodie schon mal durch verschiedene Instrumente. Bei Pull Me Under z.B. geht es nach 2-minütigen, irre gut kopiertem vielschichtigem Aufbau mit Bratsche los und dann in die Geige über, sobald auch James LaBrie in der Vorlage sein Stimmchen höher hebt. Nicht nur hier nutzt das Streichquartett seine Vorteile, für jede Tonlage stets das richtige Instrument parat zu haben. Im Zusammenspiel gelingen erstaunlich vielschichtige Arrangements, die wahrlich mehr sind als die halbherzigen Fiedeleien, die manch skeptischer Dream-Theater-Fan erwarten mag. Mit düsteren Klangteppichen und nervösem Geschrubbe ensteht bei As I Am sogar die notwendige Dramatik; gezupfte Geigen sorgen für die gespenstischen Atmosphären in Peruvian Skies.

Vier Mal diente ein Instrumentalstück als Vorlage. Ytse Jam, das ohnehin sehr viel von klassischen Themenvariationen hat, erweist sich als außerordentlich geeignet für die Streicherbearbeitung - ebenso überraschenderweise Overture 1928 und über weite Strecken auch The Dance Of Eternity. Dagegen läuft Hell's Kitchen vorübergehend Gefahr, nicht ganz nachvollziehbar zu sein. Auch wenn die markanten Stellen stets sehr hervorstechen - zwischendurch kann man die Orientierung verlieren. Bei den vier Vorlagen mit Gesang schwächelt lediglich Lifting Shadows Off A Dream ein wenig, weil der geniale Spannungsbogen von melancholischer Zurückhaltung bis zum ekstatischen Schluss voller positiver Energie nicht so rüberkommt wie im Original. Alles in allem ist das Tribut aber gelungen. Zurecht fühlt sich Mike Portnoy auch sehr geehrt, der an der Songauswahl mit beteiligt war und ein paar Zeilen zu dieser CD geschrieben hat. Man sollte sich das Album aber als Dream-Theater-Fan ohne die geringste Neigung zur Klassik nicht blind kaufen. Es handelt sich ja nicht um ein Metal-Album. Streicher können allerdings auch ganz schön heavy sein...



Es gibt auch eine total negative Rezension, aber der Typ hat wirklich keine Ahnung von Klassik, ich werde mir die CD auf jeden Fall zulegen :D
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