Regelmäßige Proben - eine Utopie?

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Mike
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Regelmäßige Proben - eine Utopie?

Beitrag von Mike »

Moin Leute,

ich mache mal wieder eine traurige Erfahrung - und diese leider nicht zum ersten Mal. Ich habe mich bereits seit Jahren mit dem Zustand abgefunden, dass Quentchen mehr in eine Band reinzubringen und spiele glücklicherweise seit fast 10 Jahren mit einem klasse Bassisten an meiner Seite, der genauso engagiert ist. Nur das regelmäßige Proben, das will irgendwie nie klappen. Am Anfang einer Band geht das immer fluppig, jeder meldet sich, ist heiß auf Probe, da kann auch mal ein privater Termin geschoben, werden Hauptsache man probt. Wenn die Gigs dann rollen, schleicht sich der "Gemütliche" ein, zumindest beim Rest der Band. Das äußert sich darin, dass Proben nach Belieben abgesagt werden. Es werden keine Alternativtermine vorgeschlagen, sondern kurz vor knapp kommt ein "oh mir ist das was dazwischen gekommen". Gerade in den letzten 6 Monaten wurde am laufenden Bande abgesagt. Natürlich gab es die übliche Runde, in der man zusammen sitzt, anmerkt dass es besser laufen könnte, alle geloben Besserung und in der darauf folgenden Woche....na ratet mal....genau....da kommt wieder jemandem was "Wichtiges" dazwischen. Sehr schade, da die Band gut gebucht ist, und wir eigentlich ab dem 28.11.09 ins Studio gehen wollten. Die gesamte Vorbereitung der CD Aufnahmen ist flach gefallen. Ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob es utopisch ist zu verlangen regelmäßig zu Proben, oder ob ich einfach zu engagiert bin was die Musik betrifft, obwohl ich auch einem geregelten Job nachgehe und Frau und 2 Kids zu Hause habe? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist denn das Kappen von Leuten immer die Lösung, wenn Gespräche nichts bringen? Puhh, also manchmal wundere ich mich woher meine Motivation kommt weiter zu machen...
Zuletzt geändert von Mike am 20.11.2009, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Schröder
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Beitrag von Schröder »

Hi Mike,

deine Threads sind ja immer wieder der Kracher! Das muss hier mal gesagt werden!
Ich spiele leider nur in Coverbands, weil die nunmal besser gebucht sind. Mit der einen Truppe ("Lewinsky") proben wir nun seit 8 1/2 Jahren nahezu jede Woche und wenn du dann auch noch "nur" coverst, bist du dann irgendwann auch aufeinander eingespielt. Bei meiner (fast) Akustikband sind die Proben eher sporadisch, weil das eher ein "Funprojekt" ist. Dennoch macht sich das bei Gigs bemerkbar, weil dann immer so gerade eben eine "Punktlandung" hingelegt wird. Da kommen dann echt anstrengende Mammutproben um mal eben alles wieder parat zu haben. Da ist es schon von Vorteil regelmäßiger zu proben, oder? Ausserdem ist bei guten Zusammenspiel der Sound besser, die Musik klingt tighter und es groovt einfach besser, oder?

Macht ihr denn eigene Songs? Da ist es imo noch wichtiger regelmäßig zu proben.
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Mike
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Beitrag von Mike »

Danke für den "Kracher". Ich schreibe halt aus dem Leben eines Musikers und glaube, das hier viele die Erfahrungen teilen. Warum also nicht kundtun das Ganze, ist ja eh bekannt *lol* :-)

Wir spielen zu 90% eigenes Material. Mit der Punktlandung zum Gig bringst du es auf den Punkt. Hierin liegt aber auch die Gefahr. Du kennst sicherlich auch das bekannte "Was hast du denn, hat doch super geklappt". Genau das will ich nicht mehr, ich will bewußt kein Band in der sich jeder zu Hause vorbereitet, wie so oft bei Coverbands und beim Gig kann jeder dann die Songs "perfekt" spielen. Not my cup of coffee. Eine Band ist was LEBENDIGES. Es muss regelmäßiger Austausch stattfinden, sonst ist es steril.
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Schröder
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Beitrag von Schröder »

Im Prinzip bringst du es auf den Punkt. Es sollte auch bei meiner 2. Band so sein, daß wir häufiger proben sollten, doch dazu fehlt mir wirklich die Zeit. Die weiter oben beschriebene Punktlandung birgt natürlich eine Gefahr. Du bist nie so ganz sicher. Da fallen mir in dem gleichen Zusammenhang Leute ein, die sich über meine disziplinierten Technikübungen lustig machen. Das sehe ich genauso wie regelmäßiges Proben. Wenn du Routine hast, kannst du viel mehr darauf achten, WIE du es spielst, anstatt dir Gedanken über das machen zu müssen WAS du spielst. Und da stimme ich dir zu das eine Band etwas lebendiges ist. Und du bekommst mehr feeling in die Band, wenn die Kumpels et blind spielen können, woll?! :D
Ich sehe ein gute Technik als Mittel zum Zweck. Das ist meinerseits natürlich eine Wunschvorstellung, soo toll ist meine Technik nicht, ihr werdet es im aktuellen Kontest noch hören. Ich achte halt deshalb auf meine Spieltechnik, um das oben beschriebene auch mal umsetzen zu können.
Wenn du oft mit deiner Band spielst, wächst die Band und es spielt nicht jeder für sich, oder?
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Silhouette
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Beitrag von Silhouette »

Spitzen Thread!

Ja ich finde es auch immer sehr ärgerlich.
Bei unserer Mukken-Cover Band geht es soweit, dass auf Mails, in denen konkrete Termine vorgeschlagen werden und man Stücke bespricht erstmal gar nicht mehr geantwortet wird, obwohl die Jungs regelmäßig Mails lesen.
Und bei telefonischer Absprache stellt sich dann schnell raus, dass der Wellensittich an dem besagten Probetag Geburtstag hat etc. :wink: Viele Mukker ruhen sich da einfach nach einem guten Gig auf den "Loorbeeren" (wird das so geschrieben?) aus. Find ich absolut Mist weil ich sowieso IMMER proben will :lol:
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Mike
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Beitrag von Mike »

E-Mails und SMS...manchmal ein Fluch, oder? Also bei uns wird auch kaum auf E-Mails geantwortet und die Absagen okmmen meistens auch nur noch per SMS.
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Axel
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Beitrag von Axel »

Emails und sms finde ich persönlich auch oft recht ungeeignet wenn es um Bandangelegenheiten geht, gerade dann, wenn man sich eh noch kaum kennt. Oft werden Sätze falsch interpretiert weil man die Mimik des anderen ja nicht sehen kann, seine Tonlage nicht hört, kurz - die Körpersprache fehlt. Besonders bei SMS ist dies sehr extrem weil man ja nur in ganz kurzen Sätzen schreibt die oft nur einen Bruchteil von dem ausdrücken können, was der Absender tatsächlich sagen wollte. Ein Telefonat kann da schon erheblich mehr Klarheit in die Sache bringen.

Sorry, jetzt bin ich ein wenig über das Thema hinausgeschossen. Also, regelmäßige Proben sind mir auch immer wichtig. Es gibt Dinge die kann man wunderbar zu Hause alleine üben und sollte dies auch den Bandkollegen zu liebe tun :wink: Das Zusammenspiel, also das was eine Band später live zu einem großen Anteil ausmacht, kann man meiner Meinung nur zusammen üben. Profis mögen da anders ans Tageswerk gehen und damit auch gut zurecht kommen, ich als Amateur bekomme erst nach vielen gemeinsamen Proben das richtige Feeling und die Sicherheit für einen Song.
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Sergeant Pepper
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Beitrag von Sergeant Pepper »

Axel hat geschrieben:Emails und sms finde ich persönlich auch oft recht ungeeignet wenn es um Bandangelegenheiten geht, gerade dann, wenn man sich eh noch kaum kennt....[...]
Kaum kennt?! Vielleichts liegts daran, dass es mit regelmäßigem Proben nicht klappt...
Aber du hast absolut recht, Mails sind nicht wirklich tauglich, weil es immer 1-2 Laute gibt, die mit dem Medium Internet nicht so bewandert sind und nur alle 2 Tage Mails checken.
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