Marco Sfogli: "Alle Projekte sind Highlights für mich!"
Mit "Elements of Persuasion" tauchte er wie aus dem Nichts auf und etablierte sich sofort als kreativer und extrem technikfester Studiogitarrist, der seitdem immer wieder gern als Gastmusiker engagiert wird. Die Rede ist von Marco Sfogli, mit dem wir erfreulicherweise ein ausführliches Interview führen durften. Und es gibt einiges zu berichten seit seinem ersten Auftritt bei James LaBrie. Seither hat Marco seine eigene Signature-Gitarre entwickelt, ein Solo-Album veröffentlicht und mit Leuten wie Alex Argento oder John Macaluso gearbeitet.
Im ersten Teil erfahrt ihr alles über Marcos musikalische Entwicklung und seine neue Zusammenarbeit mit James LaBrie für dessen neues Album.
JP.de: Marco, deine musikalische Karriere hat sich großartig entwickelt seit James LaBrie’s Soloalbum „Elements of Persuasion“. Seitdem hast du mit verschiedenen Bands und Musikern als Gitarrist gearbeitet, und schließlich deine eigene Arbeit mit „There’s hope“ 2008 präsentiert. Was sind für dich die Highlights dieser Jahre bisher?
Marco: Alle Projekte, an denen ich mitwirken durfte, sind Highlights für mich. Natürlich war „Elements of Persuasion“ ein persönlicher Favorit weil es mich in die Welt der Gitarristen eingeführt hat, aber wenn ich daneben noch eines wählen müsste würde ich „Ego“ von Alex Argento sagen. Das war definitiv eine neue Erfahrung für mich, sowohl musikalisch als auch persönlich.
JP.de: Vor kurzem bist du nach Schweden gereist, um die Gitarren für James LaBrie’s neue Soloarbeit aufzunehmen. Kannst du uns mehr über die Arbeit sagen? Habt ihr alle Instrumente getrennt aufgenommen oder habt ihr euch vorher getroffen und seid durch die Titel gegangen?
Marco: Dieses Mal war ich vom ersten Tag an im Studio – im Gegensatz zu EOP, wo ich das Studio erst betreten habe, als die Rhythmussektion schon fertig war. Deshalb war es eine sehr kreative Erfahrung für mich. Es gab mehr Interaktion mit der Band natürlich, was gut und notwendig ist um das bestmögliche Album zu machen. Wir nahmen Gitarren, Bass, Schlagzeug und Keyboards alle zusammen im selben Studio auf.
JP.de: Wie gehst du an Songschreiben und Solospiel ran? Komponierst du im Voraus oder improvisierst du eher im Studio? Hast du zum Beispiel für die Soli für das LaBrie-Album zusammen mit Matt Guillory geschrieben oder entwickelst du die Musik für dich alleine?
Marco: Es ist eigentlich eine Balance aus beidem: die Arrangements sind zum größten Teil schon geschrieben, während die Leads entweder zuhause oder im Studio improvisiert sind. Mir macht es nichts aus, ob man alles in einem Take schafft oder in zwanzig, so lange der Teil zum Stück insgesamt passt und jeder zufrieden damit ist. Wenn wir an Teile wie zum Beispiel ein Unisono zwischen Gitarre und Keyboard herangehen, ist es natürlich am Besten, wenn wir an diesem Punkt zusammenarbeiten – aber es ist auch passiert, dass ich ein Stück geschrieben habe und dann Matt gebeten habe, es mit den Keyboards zu doppeln. Und umgekehrt.
JP.de: Deine Soloarbeit hat ja eine große Bandbreite an Einflüssen – kannst du uns einige Einflüsse nennen, die du für deine Musik benutzt?
Marco: Für „There’s hope“ kamen die Einflüsse hauptsächlich von Bands der 80er, die ich früher gehört habe. Bands wie Def Leppard, Rush oder Europe, um ein paar zu nennen. Für die Gitarre bin ich von so vielen Jungs inspiriert, besonders melodischen Spielern. Joe Satriani, Kee Marcello, Steve Lukather, Andy Timmons und andere.
JP.de: Verfolgst du John Petrucci’s Arbeiten? Versuchst du in Kontakt mit ihm zu sein, zum Beispiel wenn du mit James im Studio bist?
Marco: Ich habe „Suspended Animation“ gekauft und finde, dass es ein großartiges Album ist. Von Zeit zu Zeit habe ich ihn bei Shows von Dream Theater gesehen, aber seit einiger Zeit habe ich nichts mehr von ihm gesehen oder gehört.
JP.de: Was möchtest du in der Zukunft angehen? Gibt es Pläne für ein weiteres Solo-Album?
Marco: Es wird ein neues Album geben, das ist sicher. Ich habe in den letzten Monaten einiges an Material geschrieben, das ich für die Soloplatte verwenden werde, aber ich habe noch kein konkretes Datum. Vielleicht nächstes Jahr, es hängt natürlich von der Zeit ab, die ich mir zwischen dem einen und dem nächsten Projekt nehmen kann. Es ist ja immer das Gleiche: Wenn du etwas schon lange dringend machen willst, taucht plötzlich etwas anderes aus dem Nichts auf und du musst es verschieben…
Im Interview mit JP.de: Marco Sfogli - Teil 1
Moderatoren: Johnnie, Daniel Fries, Hans Muff, Axel