Die große Kluft zw. Theorie und Praxis, zu Hause u. Bühne
Verfasst: 01.07.2010, 08:59
"Ziehe locker 30% ab"....diese Worte klingeln mir noch in den Ohren, hat sie mir mein erster Gitarrenlehrer doch mit auf den Weg gegeben. Damals hatte ich noch null Plan davon, was er damit meint, heute bin ich da weiter.
Wie oft kommt es vor, dass man sich mit einem Thema auseinandersetzt, sagen wir mal Modes (wir lieben sie alle, oder?). Da sitzt du also über 2 Monate hinweg, hämmerst dir die Modes rein, am Ende deiner Übungssessions zimmerst du über einen Backing Track so was von einem genialen phrygrischen Solo in B-Moll hin, dass du es selbst kaum glaubst. Das gleiche praktizierst du noch mit der Pentatonic und dann irgendwann stellst du fest, dass du auf einer Session oder bei der Probe über einen lapidaren Griffwechsel gar nicht so schnell alles abrufen konntest. Wie oft hat sich da schon ein enttäsuchendes Feeling eingestellt, denn die Kluft zwischen der Theorie und dem zu Hause und dem Live vor Leuten oder bei der Probe ist ziemlich groß. Nach vielen Jahren des Übens leuchtete mir ein, dass mein alter Master mit den 30% gar nicht mal so verkehrt lag.
Ich habe lange überlegt wie man die Thematik umgehen kann und sich einen Teil der 30% wiederholen kann. Da ich ja überwiegend Bluesbetonte Mucke spiele, neigte ich dazu viel zu improvisieren. Abhilfe schaffte das konkrete Komponieren von Solos. Auch Fills und Licks in Strophen komponierte ichl, legte erstmal eine Struktur fest, bevor ich dann vielleicht nach etlichen Wiederholungen des Songs mal Varianten einbaute. Das hört sich vielleicht für den einen oder anderen "normal" an, für mich machte das aber einen Unterschied. Zudem war das fixe Komponieren solcher Parts auch die Erklärung , warum teilweise andere Gitarristen so souverän wirkten auf der Bühne. Ich sage immer am Anfang des Songs bin ich ein Beamter und nach einiger Zeit mit diesem Song bin ich ein Künstler im freien Umgang mit dem Song.
Habe auf dem letzten Gig auch wieder eine Abschluss-Session gespielt. Da merkte ich sie wieder , die 30%...viel Theorie in der Birne, zuviel manchmal...aber ich bin auch mit den 70% gut gefahren. Die Zeiten des krampfhaften Überlegens, wie wir es alle kennen, darüber was man noch üben muss und sollte sind glücklicherweise lange vorbei und einer Zufriedenheit gewichen, die ich mir objektiv betrachtet einfach mal gönne.
Unterm Strich denke ich
a) man sollte nie aufhören besser werden zu wollen, man sollte sich aber immer des Umstandes bewußt sein, dass man nie 100% abrufen wird, weil die Umstände einfach zu einflußreich sind auf die Performance, weil sich manches Buch in der Theorie einfach besser liest, als es sich letzlich umsetzen lässt.
b) man sollte ein ehrliches Resüme ziehen und Stellung beziehen, damit man sich nicht im Üben verrennt und der Spielspaß und die Zufriedenheit Einzug halten können.
So viel wollte ich eigentich gar nicht schreiben.....egal....lasst mal hören, ob ihr ähnliche Erfahrungen mit der "KLUFT" gemacht habt
Wie oft kommt es vor, dass man sich mit einem Thema auseinandersetzt, sagen wir mal Modes (wir lieben sie alle, oder?). Da sitzt du also über 2 Monate hinweg, hämmerst dir die Modes rein, am Ende deiner Übungssessions zimmerst du über einen Backing Track so was von einem genialen phrygrischen Solo in B-Moll hin, dass du es selbst kaum glaubst. Das gleiche praktizierst du noch mit der Pentatonic und dann irgendwann stellst du fest, dass du auf einer Session oder bei der Probe über einen lapidaren Griffwechsel gar nicht so schnell alles abrufen konntest. Wie oft hat sich da schon ein enttäsuchendes Feeling eingestellt, denn die Kluft zwischen der Theorie und dem zu Hause und dem Live vor Leuten oder bei der Probe ist ziemlich groß. Nach vielen Jahren des Übens leuchtete mir ein, dass mein alter Master mit den 30% gar nicht mal so verkehrt lag.
Ich habe lange überlegt wie man die Thematik umgehen kann und sich einen Teil der 30% wiederholen kann. Da ich ja überwiegend Bluesbetonte Mucke spiele, neigte ich dazu viel zu improvisieren. Abhilfe schaffte das konkrete Komponieren von Solos. Auch Fills und Licks in Strophen komponierte ichl, legte erstmal eine Struktur fest, bevor ich dann vielleicht nach etlichen Wiederholungen des Songs mal Varianten einbaute. Das hört sich vielleicht für den einen oder anderen "normal" an, für mich machte das aber einen Unterschied. Zudem war das fixe Komponieren solcher Parts auch die Erklärung , warum teilweise andere Gitarristen so souverän wirkten auf der Bühne. Ich sage immer am Anfang des Songs bin ich ein Beamter und nach einiger Zeit mit diesem Song bin ich ein Künstler im freien Umgang mit dem Song.
Habe auf dem letzten Gig auch wieder eine Abschluss-Session gespielt. Da merkte ich sie wieder , die 30%...viel Theorie in der Birne, zuviel manchmal...aber ich bin auch mit den 70% gut gefahren. Die Zeiten des krampfhaften Überlegens, wie wir es alle kennen, darüber was man noch üben muss und sollte sind glücklicherweise lange vorbei und einer Zufriedenheit gewichen, die ich mir objektiv betrachtet einfach mal gönne.
Unterm Strich denke ich
a) man sollte nie aufhören besser werden zu wollen, man sollte sich aber immer des Umstandes bewußt sein, dass man nie 100% abrufen wird, weil die Umstände einfach zu einflußreich sind auf die Performance, weil sich manches Buch in der Theorie einfach besser liest, als es sich letzlich umsetzen lässt.
b) man sollte ein ehrliches Resüme ziehen und Stellung beziehen, damit man sich nicht im Üben verrennt und der Spielspaß und die Zufriedenheit Einzug halten können.
So viel wollte ich eigentich gar nicht schreiben.....egal....lasst mal hören, ob ihr ähnliche Erfahrungen mit der "KLUFT" gemacht habt