Ich habe zu diesem Konzert eben folgendes Review gefunden:
Metallica bietet mehr Cash Metal als Thrash Metal
Musiker verdienen ihr Geld heutzutage vor allem mit Auftritten. Ein Metallica-Konzert zeigt, dass daraus nervige Werbeveranstaltungen geworden sind. Mit Musikern als Verkäufern ihrer Marke. Von Steffen Fründt
Die Arena wurde in dunkelblaues Licht getaucht, erster Jubel brandete auf. 45.000 Augenpaare richteten sich auf die Bühne, der Schein Tausender Handykameras flammte auf, um den Moment festzuhalten, der bei vielen Konzerten ein magischer ist - wenn die Band auf die Bühne tritt.
Doch bei Metallica gab es stattdessen erst mal ein Video, das wie eine überdrehte Sendung aus dem Shopping-Kanal wirkte. "Wir spielen, was du willst" – "Okeeeeey" – "Dies ist Metallica by request", jubelten die Musiker den Fans zu.
Allerdings nur von den haushohen Videowänden, schön mit deutschsprachigen Untertiteln. Es folgte ein kleiner Italo-Western-Einspieler und erst dann, endlich, erklangen die ersten Takte des Songs "Battery".
In Hamburg absolvierten die Amerikaner am vergangenen Mittwoch den ersten Deutschland-Auftritt ihrer aktuellen Tour – und ihren einzigen abseits großer Festivals. Die Band Metallica ist eine der Mitbegründer des Thrash Metal, des besonders schnell gespielten Heavy Metals.
Die Gruppe zählt zweifelsohne zu den ganz Großen im Musikgeschäft: Mehr als 110 Millionen verkaufte Alben, neun Grammys, länger als drei Jahrzehnte im Geschäft. Songs wie "Nothing else matters" oder "Sad but true" wurden zu Gassenhauern für eine ganze Generation.
<b>Platz 5: MusicID: </b><br> Der Purist: Die App bot eine gute Erkennungsquote und scheiterte – wie TrackID – nur am relativ unbekannten Jazzrock-Gitarristen Thomas Blug. Zwar bietet MusicID nur wenige Zusatzfunktionen, dafür begnügt sich die App mit geringen Systemrechten. Die Android-Variante war mit MusiXmatch für iOS die „sauberste“ App im Test. <br><i>Fazit: Letzter Platz, aber immerhin noch eine Drei. Wer allzu datensüchtigen Apps misstraut, liegt hier richtig.</i><br> Testergebnis iPhone: befriedigend (2,69)<br> Testergebnis Android: befriedigend (2,69)<br> Hersteller: Gravity Mobile<br> Version: 1.5.2 (iOS) 3.3.1 (An)<br> Auch für: iPad, Windows Phone<br> Größe des App-Downloads: 7,2 MB<br> <a href="
https://itunes.apple.com/de/app/musicid ... 38909?mt=8" target="_blank">Preis iPhone: 0,89 Euro</a><br> <a href="
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Smartphones
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Metallica-Konzert als Werbeveranstaltung
Die Hansestadt hatte das Konzertereignis des Jahres erwartet – und der Volkspark war am Mittwochabend seit Monaten ausverkauft. Schon in den Mittagsstunden waren sie überall in der Hansestadt zu sehen: Metal-Fans, überwiegend Männer in den mittleren Jahren, die stolz ihre ausgeblichenen Metallica-Shirts spazieren führten und sich gegenseitig verschwörerisch angrinsten.
Umso unverständlicher ist das, was die Band dann am Abend ihren Fans im Hamburger Volkspark zumutete. 45.000 Menschen sahen eine Show, die gigantisch war. Aber von Beginn an ziemlich peinlich.
Knapp 90 Euro betrug der reguläre Preis für ein Stehplatz-Ticket. Wer näher als auf Schwimmbadlänge an die Band heran wollte, konnte für ein paar Scheine mehr ein "Front-of-Stage"-Ticket erwerben. In einer völlig anderen Preisliga spielten die gepolsterten Business-Seats.
Ein Trauerspiel auch die Umbaupausen: Die letzten Gitarrenakkorde der anderen Bands des Abends waren kaum verklungen, da flimmerte über die Großbildleinwände links und rechts der Bühne Werbung, die die Zuschauer dazu aufforderte, über die Songs des Abends abzustimmen. "Wähle jetzt, und sende eine SMS an 40700" – für 50 Cent pro Kurznachricht.
Seit dem Einbruch der Plattenverkäufe geht es der Musikindustrie schlecht. Selbst unter den bekannteren Musikern stecken viele in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. Konzerte sind für viele zur zentralen Einnahmequelle geworden.
Nerviges SMS-Voting
Ob dies allerdings auch auf die superpopuläre Gruppe Metallica zutrifft, bei deren Management jedes Mal die Kasse klingelt, wenn irgendwo auf der Welt "Enter Sandman" aus dem Radio dudelt, darf bezweifelt werden. Man kann jedenfalls getrost davon ausgehen, dass ein Konzert in einem ausverkauften Fußballstadion bei Kartenpreisen von teilweise weit mehr als 100 Euro auf soliden finanziellen Füßen steht.
Doch die Fans schluckten den Ärger herunter. Und die Metal-Virtuosen hätten den unschönen Beginn nach wenigen Songs dann auch beinahe vergessen gemacht.
Von seinem Äußeren her erinnerte Frontman James Hetfield zwar mittlerweile doch eher an den 50-jährigen Multimillionär und Hobbyjäger, der er ist. Doch seine Stimme klang noch so voll und stark wie in den Achtzigern, und die Soli von Kirk Hammett und Robert Trujillo waren perfekt und schnell. Sound, Licht – alles stimmte.
Bis Hetfield mitten im Konzert wieder das Thema auf das SMS-Voting brachte. Auf den Videowänden wurden die Zwischenstände eingeblendet.
Schöner Gruß an die Freundin
Der Song "Fuel" lag mit 1858 Stimmen knapp vor "Blackened" mit 1831 Stimmen. Hetfield forderte das Publikum auf, doch weiter abzustimmen: "Habt ihr eure Handys dabei?"
Weitere Besonderheit des Abends war, dass während des gesamten Konzerts zwei Grüppchen von Fans links und rechts auf der Bühne standen, offenbar Gewinner irgendeines Kundenbindungsprogramms, in der Musikszene Fanclub genannt. Drei Auserwählten wurde gar das Mikrofon in die Hand gedrückt, um die nächsten Songs anzusagen.
"Hamburg, seid ihr da?", riefen sie trunken vor Glück ins Mikro und hätten wohl am liebsten noch ihre Freundin gegrüßt. Schön für sie – aber auch für die übrigen 44.997? Sie hatten viel Geld gezahlt, um zu erleben, dass aus Thrash Metal hochkommerzieller Cash Metal wird.
Quelle:
http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... Metal.html